It's time to say thanks

Victoria war noch nicht lange an der Schule, aber sie hatte schon jetzt nur noch wenig Lust. Sie ging hier zwar aufs College und konnte ihr Lieblingsfach belegen, aber die Tatsache das sie Riley immer noch nicht wieder gefunden hatte nervte sie.
Auch wenn sie eigentlich den Abstand zu ihm wahren wollte, sie vermisste ihn. Er war ihr Halt gewesen, ihr Fels in der Brandung und sie hatte ihn einfach zurück gelassen. Sie wusste das er ihr geholfen hätte, aber sie hatte ohne ihn dadurch gewollt.

Langsam schlenderte sie im Schlossgarten den Weg entlang in Richtung der Schlafgebäude. Die Schule war schon lange zu Ende gewesen, dennoch waren nicht viele Schüler hier draußen unterwegs. Doch einen erkannte sie, er kam ihr entgegen. Seine Statur und sein Aussehen war ihr sofort aufgefallen. Sie kannte den jungen Mann der ihr entgegen kam. Allerdings wusste sie tatsächlich nur wie er aussah und das obwohl er ihr schon früher einmal aus der Klemme geholfen hatte. "Ey, warte mal." Rief sie ihm entgegen, denn er war einfach an ihr vorbei gelaufen.
Sie hatte damals keine Chance gehabt sich zu bedanken und das wollte sie, jetzt wo sie die Chance dazu hatte, nachholen.

Conrad hasste es seine Schwester bei der Nanny zu lassen, aber was blieb ihm anderes übrig? Er musste hier her um zum Unterricht zu erscheinen. Selber er hat nicht sonderlich Lust dazu aber es half einfach nichts. Kurz gesagt, seine Schwester würde ihn schlagen wenn er nicht hier her kommen würde. Er schlenderte mit dem Handy in der Hand über den Hof und dann durch den Schlossgarten. Eigentlich wollte er noch von einem Kumpel sein Geld abholen, aber dazu würde er heute auch nicht kommen. Naja, ein andern mal eben.
Er ging gerade an einer Frau vorbei, die ihm kurze Zeit später hinter her rief. Con steckte sein Handy weg und drehte sich zu ihr um. "Was ist?", fragte er kurz angebunden und sah die Frau an. Irgendwie kam sie ihm bekannt vor, aber gerade konnte er sie nicht ein Ordnen. Vielleicht würde sie ja gleich mit der Sprache rausrücken und ihm verraten wieso sie ihn gerufen hat.

Wow, wenigstens antwortet er diesmal, dachte die junge Blondine sich als der junge Mann sich zu ihr umgedreht hatte. Sie ging zu ihm, denn sie hatte nicht vor über den ganzen Hof zu brüllen weshalb sie ihn angesprochen hatte.
"Ich wollte mich bei dir bedanken." Erklärte sie direkt grade raus, denn sie war keine Freundin von zu vielem unnötigen Gerede. "Du hast mit vor zwei Jahren aus der Patsche geholfen, ich hatte ein Problem mit ein paar Kerlen." Diese Kerle wie sie sie grade harmlos beschrieben hatte waren Jäger gewesen und ohne ihn wäre sie sicher nicht hier, oder sie würde von Narben gezeichnet sein. So hatte sie nur eine winzig kleine Narbe an der Leiste davon getragen.

Conrad zog die Brauen zusammen und sah sie an, wie sie zu ihm rüber kam und sich bedankte? Im ersten Moment wusste er nicht wofür und weshalb aber sie sagte er kurz. Ach die Geschichte vor zwei Jahren, die hat er völlig verdrängt. "Nichts zu danken. Aber pass das nächste mal ein bisschen besser auf. Es sind langsam zu viele von denen geworden.", sagte er nur und drehte sich wieder um. Wegen ihr hat er jetzt noch mehr Narben als er eh schon hat. Ist ja nicht so das er auch beinah die Kraft zu seinem Tier verloren hat. Als ob das gehen würde, aber sein Onkel warnte ihn trotzdem davor. Conrad setzte sich in die Wiese und lehnte sich an einen Baum, der inzwischen sein Lieblingsbaum geworden ist. Hier spielt, wenn er sie hin und wieder mitbringen darf, seine kleine Schwester immer. Ein leichtes lächeln kam auf seine Lippen, ehe es wieder verschwand. Wieder holte er sein Handy raus und tippte ein paar Antwort Nachrichten bis er kleine Schritte auf ihn zu rennen hörte. Etwas verwirrt hob er den Kopf, sah sich konzentriert um und wurde von hinten umarmt.

Für Victoria war es schon ein Erfolg das er überhaupt mit ihr sprach, aber sie merkte das es ihn nicht wirklich so interessierte. "Bisher hat es ganz gut geklappt." Meinte sie, denn sie hatte sich tatsächlich von Jägern ferngehalten. So leicht wollte sie sich nicht abwimmeln lassen, weshalb sie zusah wie er in Richtung eines Baums ging und ihm langsam folgte. Grade wollte sie noch etwas sagen da sah sie ein kleines Mädchen auf ihn zulaufen und sie legte von hinten die Arme um ihn. Jetzt war Victoria eindeutig verwirrt, denn sie konnte diese Szene irgendwie nicht wirklich verstehen. Sie war stehen geblieben, sie wusste nicht wie sie mit der Situation umgehen sollte, sollte sie gehen oder sollte sie, wie sie es zuvor tun wollte, weiter versuchen mit ihm zu sprechen?

Conrad sah über seine Schulter und sah seine Schwester. "Sag mir bitte nicht das du abgehauen bist.", sagte er kurz und packte sie an die Hüfte und hob sie nach vorne. Ihr Lachen erfüllte ihn immer und seine braunen Augen läuchteten. "Okay, dann sag ich es dir nicht.", sagte Tijana und lächelte ihn an. Con sah sie böse an. "Tija du weist das es nicht okay ist. Zu mal du noch nicht erwachsen bist und hier nicht her darfst. Es kann für dich gefährlich werden und dann muss dein Bruder sich darum kümmern, das dein kleiner Körper beschützt wird.", sagte er mit einem grinsen und sah sie an. "Na los, geh spielen, aber bleib im Blickfeld.", meinte er nur und stupste sie sanft weg. Es ist wie als würde man einem Hund den Knochen klauen. Sie hielt es nie bei jemanden aus, bis auf ihn. Die Nanny konnte er wohl absagen. Schon wieder jemand der ihn verklagen oder bedrohen wird.

Victoria konnte hören wie der, ihr noch immer unbekannte mit seiner offensichtlich kleinen Schwester sprach. Victoria entschied die beiden in Ruhe zu lassen. Sie hatte sich zum drehen umgerannt, als das kleine Mädchen ungebremst in sie rein rannte und beide stürzten. "Huch, nicht so stürmisch kleine." Sagte sie zu ihr und stand wieder auf. Ein klein wenig musste sie seufzen, ihre Klamotten waren braun grün vom Rasen und von dem Dreck gefärbt und sie müsste diese wechseln. "Achte nächstes mal lieber ein bisschen mehr darauf wo du hinrennst." Sie war nicht Böse, aber begeistert war sie auch nicht gewesen.

Conrad, sah gerade kurz mal wo anders hin als er das leise Aua von seiner Schwester hörte. Sofort sprang er auf und rannte zu ihr. Das Mädchen von vorhin. Kurz sah er sie an, ehe er seine Schwester hoch hob und sie anschaute. "Prinzessin ist alles gut. Ist nicht schlimm, die Flecken bekommen wir weg und die Schrammen sind längst wieder verheilt.", sagte er lächelnd und stand dann auf. Seine SChwester klammerte sich an sein Bein und sah die Frau vor ihn mit einem entschuldigenden Blick an. "Tut mir wirklich Leid. Sie...naja sie ist nicht gerade eine Heilige, aber wir arbeiten daran. Für den Schaden deiner Klamotten komm ich auf.", sagte er zu ihr und sah sie entschuldigend an. Seine Gesichtszüge wurden leicht weich und er sah das Mädchen an. Er konnte sich zwar nur kurz daran erinnern, aber er hat sie eben auch nicht sterben lassen wollen. Con hoffte nur sie konnte darüber hinweg sehen. "Es tut mir wirklich leid...Ich wollte dich nicht umrennen.", sagte Tijana leise und versteckte ihr Gesicht an Conrad´s Bein.

Victoria klopfte sich den losen Dreck ab und sah lächelnd zu den beiden. "Ach quatsch, brauchst du nicht." Sie winkte ab. Sie wollte nicht das er ihr neue Klamotten kaufte, die konnte man ersetzen und mit ein wenig Glück würde sie die Flecken auch wieder raus bekommen. "Aber sie ist niedlich und das gleicht es aus." Vic war verwundert wie nett er sein konnte, aber sie war sich sicher das es an der Gegenwart seiner Schwester lag. "Ich bin übrigens Vic." Stellte sie sich dann endlich mal vor, denn sie wollte auch wissen wer vor ihr stand.

Die junge Blondine hockte sich hin und sah zu dem Mädchen. "Es ist alles in Ordnung. Ich war in deinem Alter auch ein kleiner Wirbelwind und hab ab und an mal jemanden umgerannt." Sie versuchte das junge Mädchen aufzumuntern.

Con nickte kurz und strich seiner Schwester über den Kopf. Er wollte sich nicht ausmalen, wie sie dann ist, wenn sie in die Pubertät kommt. Das wird eine sehr sehr sehr schwierige Zeit für ihn werden. Er seufzte leicht und sah dann das Mädchen a die sich vorstellte. "Conrad und das ist meine kleine Schwester Tijana.", sagte er freundlich und sah die beiden dann an. Vic war auch mal so? Das konnte er sich zu gut vorstellen, aber ist nicht jedes Kind in dem Alter so? Naja, er war irgendwie nicht so, vielleicht ging diese Spur an ihm ja vorbei? Wer weis das schon.
Tijana lies ihn los und sah sie an. "Willst du mit mir spielen? Mein Bruder ist langweilig." Con sah sie erschrocken an und wollte protestieren, aber er lies es bleiben und lächelte stumm. Es wunderte ihn aber schon, das sie Vic gleich gefragt hat, sonst wartet sie immer und bleibt erstmal auf Distanz oder fragt denjenigen Löcher in den Bauch. Etwas erstaunt ist er schon.

Wahrscheinlich hatte Victoria den guten vor zwei Jahren am falschen Tag erwischt, er wirkte heute wie ausgewechselt doch irgendwie freute sie das. "Freut mich." Meinte sie dann höflicher weise, denn ab und an konnte sie sich eben benehmen. Victoria wunderte sich das die kleine überhaupt hier und nicht bei ihren Eltern war, denn eigentlich war sie viel zu Jung um hier herum zu laufen.
Bei der Frage der Kleinen nickte Vic und lächelte dann Conrad zu. "Langweilig bist du also?!" Fragend schaute sie ihn nun an. Sie versuchte ein Gespräch aufzubauen und dieses dann auch am laufen zu halten. Vic freute sich, sie liebte Kinder. Eine Zeit lang hatte sie sogar überlegt in die Pädagogik zu gehen, aber die Architektur begeisterte sie nun mal mehr. "Und was möchtest du spielen?" Fragte sie Tijana dann.

Con nahm seine Hand von ihrem Kopf und sah seine Schwester lächelnd an. Dann sah er zu Vic und zuckte die Schulter. "Ich kann das anscheinend nicht so toll wie sie sich das vorstellt. Deswegen sind halt die Mädchenspiele eben mit mir sehr langweilig, aber wir Jungs sind eben mit so richtigen Sachen aufgewachsen.", sagte er leicht lächelnd und setzte sich dann wieder unter den Baum und beobachtete die beiden. Wirklich komisch, das sie ihn jetzt so sieht. Sonst vermied er das immer, aber seiner Schwester zu lieben, blieb er lieber hier. Er sah wie sie angestrengt nach dachte. "Ähm...wie wäre es mit verstecken?", fragte Tijana und lächelte. Ihr Lächeln erfüllte jedesmal sein Herz. Doch seine Miene verfinstert sich leicht als er hinter den beiden jemanden erblickte, der ein Auge auf Tijana geworfen hat. Es ist für sie zu gefährlich hier, aber das hielt ihn nicht davon ab, sie zu beschützen. Con knurrte leicht und hielt den Blick, bis der Kerl verschwand.

"Kleine Schwestern können aber auch viel erwarten." Nicht nur diese, das war ihr bewusst, aber sie bezog sich auf die aktuelle Situation. Gespannt wartete Victoria auf den Vorschlag von Cons kleiner Schwester und diese ließ sich auch nicht viel Zeit um darüber nachzudenken. "Okay, verstecken klingt gut. Ich zähle als erstes." Sie wollte der kleinen eine faire Chance zum Gewinnen geben.
Sie bemerkte die Präsens von jemanden, achtete aber nicht auf ihn, sondern konzentrierte sich auf Tijana. Dann stellte Vic sich an den Baum, an welchem Con saß und fing an bis 50 zu zählen. Zuvor hatte sie Tijana noch gesagt das sie sich nicht zu weit entfernen sollte, denn auch Vic war bewusst das es für so ein junges Mädchen schnell gefährlich werden konnte.

Conrad sah die beiden an und lies beide nicht mehr aus den Augen. Als Vic zu ihm an den Baum kam und anfing zu zählen, hielt er die Augen bei Tija. Sie suchte sich ein sehr gutes Versteck, wo er selber grinsen musste. Die Kleine, ist clever und flink. Sein Blick suchte die Gegend nach dem mysteriösen Kerl ab, fand ihn aber nicht mehr. Ob er sich verzogen hat? Bestimmt. Sein Blick suchte wieder Tijana die ihm kurz ein Zeichen gab, das haben die beiden so vereinbart, wenn er sie nicht mehr fand, sollte sie kurz rüber winken. Gut, er hielt sie im BLick. "Du weist das du sie nicht finden wirst?", fragte er und lächelte kurz. Seine Arme verschränkte er vor der Brust und lies sie fertig zählen. Kurz sah er zu Vic und dann wieder zurück an die Stelle wo er sie gesehen hat. Ein leichter Wind wehte über die Fläche und trug ihren Duft mit, aber er kam nicht aus der Richtung wo er hinsah. Blanke Panik stieg in ihm auf. Con sah in die Richtung wo ihr Duft her kam und entdeckte sie leise kichernd hinter einem Baum hervor schauen. Okay, wenn sie da ist, wer war das dann auf dem Baum? Doch er zwang sich ruhig zu bleiben. Wenn was wäre, würde seine Schwester, zu ihm rennen und dann wüsste er schon Bescheid, aber solange sie das nicht tat, ging es ihm gut.