we didn't realise we were making memories we just knew we were having fun

Die kleine Jamila war gerade mal 5 Jahre alt zu diesem Zeitpunkt. Damals wusste sie noch gar nicht, was alles auf sie zu kommen würde. Die Erkenntnis darüber, dass sie Adoptiert worden war, dass ihre leibliche Mutter eine Göttin war, dass sie die Schule wechseln musste .. all das lag noch sehr weit in der Zukunft. Aber etwas gab es, dass sich in ihrem Leben nie geändert hatte bis zu dem heutigen Tag. Lukas. Er war schon immer ihr bester Freund gewesen .. seit sie denken konnte und das wusste sie wirklich zu schätzen ...

Der Tag von dem hier erzählt wird begann damit, dass dem kleinen Mädchen die Sonne ins Gesicht schien, als sie im Bett ihrer Eltern erwachte. Sie kletterte von dem für sie etwas hohen Bettrand hinunter und lief in ihr Zimmer. Dann kletterte sie auf die breite Fensterbank, presste Hände und Stirn gegen das kühle Glas und versuchte in dem Haus gegenüber etwas zu erkennen und als er auch an sein Fenster trat grinste sie. Da in dem Zimmer des Mädchens das Fenster immer ein Stück offen war oben, damit Luft hinein strömen konnte rief sie: "Luuuuuuuukaaaaas ! Willst du spielen ?" und winkte dabei fröhlich. In ihrem rosa Minnie Mouse Schlafanzug saß sie also da, als jemand sie von hinten schnappte und zu sich hoch hob. "Mamii, lass mich." , sagte die Kleine quengelnd und versuchte wieder herunter gelassen zu werden, doch ihre Mutter lachte nur. "Keine Sorge, mein Schatz. Wir gehen Lukas ja heute besuchen, aber du kannst doch nicht im Schlafanzug spielen gehen." Jamila schob die Unterlippe nach vorn und schmollte. Als ihre Mutter sich umdrehte konnte sie über ihre Schulter wieder aus dem Fenster schauen und winkte traurig ihrem Freund.

Ihre Mama hatte ihr ein Kleid angezogen und darunter eine dunkle Feinstrumpfhose und sie trug die Schuhe, die sie am liebsten hatte und so gut wie jeden Tag anzog, auch wenn diese meistens nicht zu dem Rest passten, was sie an hatte. Ihre braunen langen Haare hatte sie in zwei geflochtenen Zöpfen rechts und links über die Schultern hängen und so stand sie nun an der Hand ihrer Mutter vor der Tür der Hales und wartete ungeduldig darauf, dass jemand die Tür öffnete. Sie verlagerte ihr Gewicht immer abwechselnd auf den linken und auf den rechten Fuß, was ihre Zöpfe zum baumeln brachte.

Die ganze Nacht konnte ich nicht schlafen, keine Ahnung wieso denn eigentlich war ist doch müde gewesen. Das Mama recht gehabt haben könnte, dass ich keine Süßigkeiten vor dem schlafen gehen essen sollte, bedachte ich dabei nicht einmal. Schon früh auf den Füßen war ich aus meinem Bett gestolpert und hinunter zu meiner Mama gelaufen um mir dort meine tagtägliche Schüssel Schokoladen Cornflakes abzuholen. Genüsslich schaufelte ich einen Löffeln nach dem anderen in meinen Mund, dabei passte der Inhalt dieses Löffels aber nicht immer ganz da rein. Fertig mit meinem morgendlichen Ritual stapfte ich die Stufen der Treppe hinauf und wollte mich wieder in mein Bett verkrümmeln, auf dem Weg dorthin blieb ich aber an meinem Fenster stehen und grinst breit. Als ich Jamila erblickte, die bereits seit dem ich denken konnte das Fenster neben mir hatte, kletterte ich auf die Fensterbank und stützte mich mit meinen Händen an die Scheibe. Mutter hatte es nicht so gerne wenn ich dies tat, ich könnte ja fallen und mir sonst was holen. Ein eifriges Nicken mit einem freudigen Grinsen auf meinen Lippen antwortete der Brünetten darauf, dass ich mit ihr spielen wollte. Auch wenn ich Mädchen ja eigentlich doof fand und nicht wusste was die Leute alle so toll an ihnen fanden, so musste ich sagen das meine Mama und Jamila da die Ausnahmen waren.

Nachdem meine Freundin widerwillig von ihrem Platz vertrieben wurde kletterte ich aufwendig von der Fensterbank und lief ins Bad um mir meine Zähne zu putzen, schließlich hatte ich gerade gefrühstückt und das musste man ja Morgens und Abends immer machen. Aufgeregt darüber, dass Jamila gleich rüber kommen würde hopste ich die Stufen der Treppe wieder runter und war gerade im Wohnzimmer angelangt, in dem sich mein Vater gerade eine Sendung ansah in dern Autos herum fuhren, da hypnotisierte mich as Programm gerade zu, so das ich neben der Couch stehen blieb und auf den großen flackernden Bildschirm schaute. Die Zeit verging für mich viel zu schnell, ich hätte schwören können das ich hier lediglich ein paar Sekunden gestanden hätte da hörte ich auch schon das Ringen unserer Türklingel und stolperte gerade zu zur Haustüre. Schnell schlüpfte ich in meine Turnschuhe, an denen die Schnüre nun einfach so auf dem Boden lagen während ich zur Türe rannte mich vor meine Mutter stellte die gerade die Türe öffnete. Mit verstrubbelten braunem Haar und in meinem Schlafanzug stand ich nun da und hatte erneut dieses freudige Grinsen auf meinen Lippen als ich Jamila entdeckte.

"Lukas, geh dir was anziehen", hörte ich es nur von meiner Mutter über mir wobei mir das Grinsen ganz schnell wieder verging als ich meinen Blick zu ihr nach oben richtete. Ohne zu widersprechen oder ähnliches lief ich los und fiel sogar fast hin während ich mit den offenen Schnürsenkeln versuchte die Treppe ganz cool hoch zu kommen. In meinem Zimmer angekommen entdeckte ich sofort die Hose und das dazu gehörige T-Shirt und lief damit bekleidet auch wieder schnell die Stufen runter. Oben hatte ich es sogar geschafft mir alleine die Schuhe zu zu binden, auch wenn es zu beginn nicht so ganz wollte wie ich mir das vorgestellt hatte. Etwas verwirrt warum sie nicht mehr im Hausflur standen sah ich mich um und hörte die Stimmen unserer Mütter aus der Küche und lief darauf zu. "Fertig" rief ich dann mit einem stolzen Grinsen auf meinen Lippen.

Jamila und ihre Mutter warteten gespannt darauf - also zumindest das Mädchen war gespannt - dass die Tür geöffnet wurde. Als dies der Fall war und sie direkt vor Lukas stand, der sich zwischen die Tür und seine Mama gepresst haben musste, grinste sie. "Hallo Lukas!" , begrüßte sie ihren Freund und sah dann nach oben und winkte. "Hallo Mrs. Hale. Wir kommen zum Spielen." , erklärte sie, aber die junge Frau schickte ihren Sohn nach oben um sich etwas anderes anzuziehen. Diese Aktion wischte Jamila das Grinsen aus dem Gesicht und sie murmelte leise: "Bis dann." Jetzt musste sie mit den Erwachsenen in die Küche gehen, aber Erwachsene waren immer so langweilig. Sie saßen nur rum und redeten, redeten, redeten, redeten über Sachen, die auch gar nicht lustig waren. Die 5-jährige saß auf der Küchentheke, weil sie ihrer Mama so lange am T-Shirt gezogen hatte, bis diese nachgegeben hatte und sie nach oben gehoben hatte. Jetzt war sie fast so groß wie beide Frauen und lies die Beine baumeln. Sie machte: "Pffff.." und musste gleich darauf lachen, da sie sich anhörte, wie ein Pferd. Dann sah sie aus dem Fenster. Die Wolken waren heute sehr schnell.

Hin und wieder jammerte das Mädchen, dass ihr langweilig war und dass doch die Frauen so lange, bis Lukas wieder da war, mit ihr spielen konnten, aber nein .. sie wurde nur ermahnt, dass sie nicht so quengelig sein soll und dass sie nicht reden durfte, wenn Erwachsene sich unterhielten, aber wann sollte sie denn dann sprechen ? Die Erwachsenen redeten ja non-stop. Als sie Lukas rufen hörte sah sie schnell zu ihrer Mama und streckte dieser die Arme entgegen. "MAMA ! Hilf mir runter." Ihre Mutter hörte sie ausnahmsweise mal beim ersten Mal und half ihr von der Küchenzeile. Sie folgte Lukas Stimme. "Können wir jetzt was spielen ? Im Garten ?" Draußen spielen machte nun einmal viel mehr Spaß.