Matthew Jackswell

Den meisten fällt an Matt zuerst auf, dass er sehr viel lächelt. Man sieht ihn fast ohne irgendwo. Das andere ist wohl sein Rollstuhl, mit dem er herumfährt. Er ist zwar noch nicht lange querschnittsgelähmt, kommt aber bereits gut mit seinem fahrbaren Untersatz klar. Es stört ihn sogar etwas, wenn man ihm einfach Hilfe aufdrängt. das zeigt er jedoch nicht direkt und versteckt seinen Ärger hinter seinem Lächeln, wie eigentlich alle anderen Gefühle. Sein wahres Ich zeigt er nämlich ungern. Seine Vergangenheit und auch über seinen Vater redet er ungern. Auch, dass ihn einige mit diesem erfolgreichen Firmenchef in Verbindung bringen ist ihm unangenehm. Ja, dadurch hat er viel Geld, aber für ihn ist es wertlos. Er braucht nicht viel zum Leben. Freunde sind ihm da wichtiger. Wegen seines Vaters hatte er auf seiner alten Schule nicht viele, auf die er sich wirklich verlassen konnte. Daher kommt es wohl auch, dass er nie etwas darüber erzählt hat, was in seinem Zuhause wirklich ablief. Davon ließ er sich aber nie wirklich aufhalten, seiner eigenen Nase zu folgen und immer wieder aufzustehen, wenn ihm das Leben ein Bein stellte. Meist vertieft er sich in Arbeiten oder Sport, letzteres macht er häufig, was man ihm in gewisser Weise auch ansehen kann.

Geboren wurde Matt mit unter dem Namen Matthew William George Alexander Jackswell. Für seinen Vater, William Alexander Jackswell, stand von Anfang an fest, dass er in seine Fußstapfen treten würde und erzog ihn so in seinem Interesse. Matt erhielt deshalb schon früh Privatunterricht, auch in verschiedenen Sprachen. Bis auf Spanisch beherrscht er die meisten jedoch nur bruchstückhaft. Seine Mutter ertrug bald es nicht zu sehen, wie viel Druck auf ihren Sohn ausgeübt wurde und stellte ihren Mann zur Rede. Es kam zur Scheidung und Mr. Jackswell überzeugte das Gericht, dass Matt am besten bei ihm bleiben sollte und seine Mutter nicht mehr sehen durfte. Danach kam die Krise in dem Unternehmen seines Vaters und dieser begann zu trinken. Das Resultat waren Übergriffe an dem Jungen, unter anderem brach er ihn mal den Arm und zerbrach eine Flasche auf seinem Rücken. In der Schule strengte sich Matthew zwar an, aber wie es nun mal so ist, war er nicht in jedem Fach gut genug für seinen Vater. Sein einziger Trost war für eine lange Zeit nur der Gehörlose in seiner Klasse, mit dem er sich anfreundete und auch ein paar Fetzen Gebärdensprache lernte. Aber die Jungen wurden älter und seine Familie zog weg, während Matts Vater begann, ihn nun auch in die Öffentlichkeit zu ziehen, zum Beispiel bei Pressekonferenzen. Nachdem es wieder bergauf gegangen und Mr. Jackswell sehr bekannt mit seiner Firma geworden war, begannen nun die Anderen aus der Schule sich zum Schein mit Matt anzufreunden, hatten aber nie Zeit, wenn er Hilfe benötigte. Je älter Matt nun wurde, umso mehr begann er auch seinen eigenen Weg zu gehen, was seinem Vater nicht passte. Die Ferien verbrachte er nur noch mit Privatlehrern und Unterricht. Als Matt 16 wurde, war sein Vater gerade von einer Geschäftsreise zurück und stellte ihm noch an seinem Geburtstag seine neue Schwiegermutter vor, die kaum 10 Jahre älter als Matt war. Das sowieso gestörte Verhältnis wurde noch schlechter und Matt begann sich nachts heraus zu stehlen, um seinen Frust durch Jogging zu vertreiben. Als sein Vater das im Januar herausfand, gab es Streit. Sein Vater hatte wieder einmal getrunken und stellte Matthew auf dem oberen Treppenabsatz. Er wollte Matt nicht an sich vorbei lassen und wurde handgreiflich wie so oft. Unglücklicherweise hatte er auch zuvor einen teil seines Getränks dort verschüttet, weshalb der 17-Jährige ausrutschte und die Treppe herunterfiel. Für die Öffentlichkeit war es natürlich nur ein Unfall und kein tätlicher Angriff. Matt jedoch landete im Rollstuhl und war für seinen Vater nicht mehr zu gebrauchen, jedenfalls nicht für die Öffentlichkeit. Durch Zufall erfuhr er dann vom Night Internat, wo nur wenige angenommen wurden. Es schien eine echt gute Schule zu sein, Matt wäre dort nicht nur weit weg, sondern bekäme wohl auch den Unterricht, den er brauchte, um später doch noch die Firma zu übernehmen. Matt jedoch ist einfach nur froh, weg zu sein von seinem Vater und seinen Liebschaften.