Straße im Wohngebiet

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Sie hatte gewartet als er sich kurz entfernt hat. Der andere hatte nichts bei sich, doch man würde sicher wissen das er ebenfalls nicht mehr lebte. Lang war sie nicht in der Stadt, aber die Straße in welcher der Jäger wohl lebte war nicht schwer zu finden. Es war ein Wohnviertel in dem wohl fast nur Familien lebte. In vielen der Gärten stand und lag Spielzeug, Klettergerüste und solch Kram. "Hier irgendwo muss es sein", sie sah auf die Hausnummern um nach dem richtigen Haus zu suchen.
Als sie es gefunden hatte, steckte sie die Kette und die Brieftasche in den Briefkasten, so das sie gleich auffiel ohne ihn erst öffnen zu müssen. Die Vampirin drückte auf die Klingel und lief dann zurück als sie im Haus Schritte hörte . Sie schob den anderen Vampir leicht hinter eine Hecke, von wo aus sie die Haustür noch sehen konnten. Eine brünette Frau kam heraus und entdeckte nach einem Moment die Geldbörse und die Kette. Diese Bedeutung verstand sie anscheinend sogar, denn sie begann zu weinen. "Sie tut mir leid...." Die Vampirin beobachtete die Szene und sah wie eine weitere Frau aus dem Haus kam, diese war älter und hatte bereits einige ergraute Strähnen in ihrem ansonsten schwarzen Haar. Für einen Moment fühlte sie sich sich dahin zurückversetzt als sie Matts leblosen Körper seiner Familie gebracht hatte. Auch da hatte sie gesehen wie eine Familie einen ihrer Lieben beweinte. Leicht schluckte sie und wischte sich mit der Hand übers Gesicht, bevor es zu schlimm werden konnte und ihre Emotionen zu hoch kochten. Nach einem weiteren Augenblick wandte sie den Blick von den weinenden Frauen ab: "Wir sollten gehen bevor sie oder andere uns sehen", flüsterte sie leise mit brüchigerer Stimme. Ihre Worte waren allerdings etwas zu spät, denn ein übereifriger Nachbar, vor der anderen Straßenseite wollte schauen was dort los war. Als die Blondine merkte das er auf sie zusteuerte reagierte sie indem sie die Arme um seinen Hals schlang. Ein Versuch der Schülerin es aussehen zu lassen als wären sie einfach nur ein Pärchen. Zumindest war es gut das die Hecke da war, so kippten sie wegen der etwas hastigen Aktion der Blonden zumindest nicht um! Von hinten, wo auch der Nachbar herkam sah es aus als wäre da mehr als es wirklich war und das hielt den neugierigen Mann zumindest erstmal zurück.

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Xavier folgte der ihm noch unbekannte Frau schweigend in die Wohngegend. Er kannte sich noch nicht so gut aus als das er hätte sagen können wo er genau war, so blieb ihm auch gar nichts anderes übrig. Er beobachtete was sie tat und beobachtete dann eher ihre Gesichtszüge anstatt die junge Frau an der Tür. Sie schien selbst damit zu kämpfen und er war sich sicher das es nicht mit dem Tot des Mannes zu tun hatte, dafür hatte sie bei seinem tot zu lässig und desinteressiert geschaut.
Verdattert über ihr handeln wäre Xavier wohl zu Boden gestürzt wenn hinter ihm keine Hecke gestanden hätte, aber da hatte er noch einmal glück gehabt.
Eng stand sie an ihm und er grinste ein wenig. Auch wenn der Mann schon weg war hatte Xavier seine Arme noch um sie gelegt und legte dann ohne groß nachzudenken einfach seine Lippen auf ihre und küsste sie.

Crystal hatte damit zu tun, ihre im Zaum zu halten und sie anschließend wieder so weit zu ordnen, dass sie sich wieder legten. Es war absolut unpassend, das ausgerechnet in dieser Straße ein selbsternannter Sheriff leben musste, der sie entdeckte. Sich an ihn drückend, versuchte sie es einfach so wirken zu lassen als wollten sie einfach ungestört sein. Erst lauschte sie noch auf die Schritte des Mannes. Er war stehen geblieben. Sie wartete und blieb in dieser Zeit so eng an den blonden Mann gedrückt stehen ohne sich weiter zu rühren. Dann entfernten sich die Schritte zwar, doch sie achtete darauf nur wenig. Ihre Aufmerksamkeit lag auf dem der ihr die Arme um die Taille legte und sie dann auch noch küsste. Mit erschrocken geweiteten Augen sah sie ihn an. Mehr war erstmal nicht geschehen. Die blonde Vampirin war zu überrascht darüber wie deutlich sie ihn überhaupt wahrnahm. Dann war da auch noch der Kuss...
1,2,3,.....10, zählte sie in Gedanken, weil sie dachte er würde irgendwann aufhören. Bevor es dann aber so weit war, da gab Crys nach und erwiderte seinen Kuss. Trotz der Bedenken die sie wegen dieser Sache hegte. Selbst wenn sie nach einer Weile erschreckend leise geworden waren.

Xavier fragte sich selbst wieso er die junge Frau vor sich grade küsste. Es war nicht so das er sie nicht sexy fand, aber er war eigentlich niemand der sofort mit einer rumknutschte. Dazu vermisste er Nachts noch Frau und Kinder zusehr. Es war nicht einfach für ihn gewesen auch wenn es jetzt schon einige Zeit vergangen war. Nach außen hin würde er nie etwas zeigen aber auch er war verletzlich.

Es dauerte etwas bis die junge Frau anfing seinen Kuss zu erwidern und als sie es tat zog er sie noch enger an sich heran. Zwar war der Mann gegangen, aber das war für Xavier kein Grund den Kuss zu beenden. Dafür konnte er zu gut den Kopf ausschalten bei dem Kuss und deswegen hielt er diesen auch noch ein wenig.

Ihr Kopf und der Teil, welcher es auch immer war der entschieden hatte den Kuss zu erwidern und ihm nicht auf mehrere Arten weh zu tun, trennten sich irgendwo zwischen das ist Falsch und es fühlt sich gut an. Crystal war lange niemand nah gekommen, nicht auf diese Art und wenn man von der Umarmung zur Begrüßung mit Mina einmal absah auch sonst auf keine körperliche Art.
Die Schülerin hätte einiges tun können, um den Mann von sich weg zu bekommen. Irgendwann aber holten einen sogar die schwächsten Bedürfnisse ein. Seit zehn Jahren hatte sie keinen geküsst, wollte sie auch gar nicht. Es kam ihr fast so vor als hätte sie vergessen über die Zeit wie es sich anfühlte. Trotzdem legte sie ihm irgendwann die Hand flach auf die Brust um ihn ein wenig von sich zu drücken. "Das sollte reichen um den letzten glauben zu lassen, das wir uns nur deswegen hier her verzogen haben", meinte sie leise und wandte den Blick von seinem Gesicht ab. Schuldgefühle mischten sich in ihr Denken. Sie fühlte sich schuldig, weil der Kuss sich nicht schlecht angefühlt hatte. Gefühlsmäßig könnte man meinen sie hatte wirklich jemanden betrogen. Dabei beruhte es vielmehr auf den tief sitzenden Schuldgefühlen die sie noch immer mit sich herumschleppte. Tief atmete sie durch: "Gehen wir zurück?"

Xavier ließ den Kuss solang laufen wie sie es zu ließ. Es brachte ihn dazu Gedanken zu verschließen die seine verstorbene Frau betrafen und sie konnte nun mal auch wirklich gut küssen. Das konnte er schon nach einem Kuss sagen und er war neugierig geworden.
Als sie den Kuss löste seufzte er lautlos und sah zu ihr. Ja der Kerl war weggewesen aber Xavier hätte den Kuss gerne länger genossen.
Kurz überlegte er ihre Frage. Wollte er wirklich zurück ans Internat? Wenn er es nicht tun würde würde er sie wahrscheinlich nicht wiedersehen weshalb er sich dazu entschied sie zu begleiten. "Ja, lass uns zurück gehen, das wird besser sein." Kurz sah er nochmal zum Haus, dort war aber niemand mehr zu sehen dann trat er um die Ecke und ging mit ihr zurück zum Internat.
tbc???