James Hayes

James Hayes ist ein eher ruhiger und nachdenklicher Mensch. Ihn jedoch nur nach dem ersten Eindruck zu beurteilen könnte sich als fataler Fehler erweisen, denn hinter der meist eher ernsten Fassade verbrigt sich um einiges mehr, als man annehmen mag.

Der Erste Eindruck, welchen man von James bekommt lässt sich am besten mit den Worten höflich, wohlerzogen und introvertiert beschreiben. Er stellt eher einen Analytiker da, welcher Menschen und Situationen zunächst beobachtet, bevor er sich richtig auf diese einlässt, oder sich an Gesprächen beteiligt. Seine recht ausgeprägte Menschenkenntnis und seine empathischen Fähigkeiten helfen ihm dabei oft, Situationen und Personen richtig einzuschätzen, auch wenn es für seine sogenannte Intuition natürlich keine Garantie gibt. Prinzipiell ist er Fremden gegenüber freundlich gesinnt und versucht jedem eine Chance zu geben, die man durchaus nutzen sollte, wenn man einen loyalen Freund sucht.

Seine Familie kennt James zwar auch als eher ruhige Persönlichkeit, aber sie weiß auch, dass er ein recht geselliger und familiärer Mensch ist, der sich gerne unter Menschen aufhält, welche ihm besonders am Herzen liegen. Natürlich gibt es dabei typische Streitereien unter Geschwistern und gelegentlich auch mal eine kleine Meinungsverschiedenheit mit den Eltern, doch in erster Linie versucht er scheinbar stets den Familienfrieden zu wahren, weswegen er sich oft eher anpasst und den Bitten - die meist eher als Anordnung gestellt werden - seiner Mutter nach kommt, wenn es zum Beispiel um die Hausarbeit geht.
Faul ist James zudem auf keinen Fall, denn auch handwerkliche Arbeiten im Haus übernimmt er gerne, vor allem weil sie ihm scheinbar lieben. Für ihn ist es ein ausgleich zum eher action reichen Leben als Nephilim und ein schönes und ordentliches zu Hause hat für ihn einen großen Wert.

Seine Freunde würden James zwar schon als eher introvertiert beschreiben, allerdings kennen sie auch einen James, der durchaus mal aufdrehen und aus sich raus kommen kann - auch ohne den Einfluss von Alkohol oder ähnlichem. James besitzt Humor und verfügt auch über die Fähigkeit ein wenig mit Sarkasmus und Ironie umgehen zu können. Dabei verliert er nie seinen gewissen Charme, welcher schon der ein oder anderen Dame den Kopf verdreht hat, allerdings ist er in diesem Punkt eher abweisend und scheinbar desinteressiert. Der ein oder andere vermutet, dass James eventuell vom anderen Ufer kommen könnte, allerdings ist James jedoch eher der Typ, der auf eine Frau wartet, die ihn einfach aus der Bahn wirft.
Seinen Freunden gegenüber ist er stets loyal und ehrlich, manchmal auch ein wenig zu direkt, was durchaus dazu führen kann, dass er mit der ein oder anderen Person an einander gerät, doch letzten Endes schätzt man ihn doch für diese Eigenschaft.

Die Lehrer der Schule würden James wahrscheinlich am ehesten als zielstrebig und diszipliniert beschreiben. James nimmt seine Aufgaben sehr ernst und hasst es, wenn er nur unzureichende Arbeiten abliefert. Seine Erwartungen an sich selbst sind relativ hoch gehalten, während er die an andere möglichst klein hält, um Enttäuschungen aus dem Weg zu gehen. Er ist ein recht realistischer Typ, der eher zum Pessimismus, als zum Optimismus neigt, allerdings behält er seine Zweifel in der Regel für sich, weswegen diese Eigenschaften eher selten jemandem auffallen.

Ganz für sich ist James ein sehr tiefsinniger Mensch, der über viele Dinge nachdenkt, dabei aber recht gut unterscheiden kann welche Dinge einen weiteren Gedanken wert sind und welche einen nur herunter ziehen. Er hinterfragt viel, was er für sehr wichtig hält, denn er hasst Menschen, die nicht nachdenken, bevor sie etwas tun. Er ist eine seltsame Mischung aus Logiker und Gefühlsmensch, die man vielleicht seltener finden kann, als so manch einer vermuten mag.

Abgesehen von seinem Lächeln und seiner Geduld hat James vermutlich nicht viel von einem Engel - was nicht bedeutet dass er schlecht aussieht, aber wie ein Engel sieht er eben nicht aus. Dennoch ist sein Vater ein Erzengel - der Erzengel der Heilung, Raphael. Diese scheinbar eher nebensächliche Information hat vor zwölf Jahren sein gesamtes Leben aus der Bahn geworfen und damit so ziemlich alles verändert.

James wuchs als Waise auf, zumindest hatte er das die ersten Jahre seines Lebens vermutet, denn diese verbrachte er in einem recht düsteren Heim in Galway, Irland. Dort wuchs er zusammen mit 19 anderen Kindern auf - zehn Mädchen und zehn Jungen im alter von einem bis fünfzehn Jahren - welche dort ihre Kindheit verbrachten mit der Hoffnung, dass eines Tages jemand kommen würde, der sie adoptieren wollte. Erinnern kann James sich lediglich an die letzten zwei Jahre, welche er dort verbracht hat, auch wenn er bereits kurz nach seiner Geburt dort gelandet war. In dieser Zeit war lediglich ein einiges Mal jemand gekommen, der ein Kind adoptiert hatte, weswegen viele die Hoffnung aufgaben, irgendwann eine Familie zu bekommen.
Der Alltag war für die Kinder war realtiv eintönig. Die jüngeren wurden von Nannys betreut, während die Älteren Schulunterricht erhielten, danach waren die Älteren für die Jüngeren und den Haushalt zuständig. Vermutlich ist James deshalb so begabt im Haushalt.
Als James sieben Jahre alt war, kamen eine reiche Dame und ihr Mann ins Waisenhaus und entschieden sich tatsächlich dafür James zu adoptieren. Sie hatten sich den Kinderwunsch selbst nie erfüllen können und der Mann wünsche sich nichts sehnlicher, als einen männlichen Nachfolger. So kam James an den Namen Hayes und auch an die Geheimnisse seines wahren Ursprungs.

Die Hayes schickten James zunächst auf eine normale Schule, wo James nur schlecht Anschluss finden konnte. Seine Freizeit verbrachte er meistens in der Werkstatt seines neuen Vaters, oder der großen Bibliothek, welche vor allem von seiner neuen Mutter genutzt wurde. Es war seltsam, plötzlich eine Familie zu besitzen, doch die Hayes gaben sich alle Mühe und James fasste recht schnell Vertrauen zu ihnen, auch wenn Mr. Hayes nur sehr selten zu Hause war. Als James kurz vor seinem zehnten Geburtstag stand, verirrte er sich in eine Abteilung der Bibliothek, welche Fragen aufwarfen, denn die Lektüren, welche er dort vorfand, hatten nichts mit einem Roman oder einer Enzyklopädie zu tun, die er kannte, denn in den Bücher standen Dinge über Götter und Engel und besondere Menschen mit mächtigen Fähigkeiten, was für einen Zehnjährigen nur schwer zu erfassen war und dennoch zog es ihn in seinen Bann. Spät am Abend fand Mrs. Hayes ihn in der Abteilung und erklärte ihm, dass er ebenfalls einer dieser besonderen Menschen sein sollte, was sein Vertrauen, welches er in die Hayes zunächst gefasst hatte, stark erschütterte, denn es erschütterte alles, was er bisher kannte.

Es war Mr. Hayes, der James davon überzeugen konnte, dass die Geschichten wahr waren und er war es auch, der wusste, wer sein richtiger Vater war. Schon früh war ihm aufgefallen, dass James nie krank wurde, nicht einmal im Heim war er krank geworden, wenn alle anderen mit schweren Fiebern im Bett lagen. Er erklärte ihm, dass sein Vater der Erzengel Rapahel - ein Engel der Heilung - sei und dass er ebenfalls besondere Fähigkeit in dieser Richtung besaß, diese jedoch trainiert und kontrolliert werden mussten.

Kurz darauf wurde James aufs Internat geschickt, wo er seitdem an seinen Fähigkeiten Arbeitet und die magische Welt, welche sich ihm durch seine Adoptiveltern nun endgültig eröffnet hatte, besser kennen lernte. Das Leben auf dem Internat hat sich für James als das Beste entpuppt, was ihm je hätte passieren können, denn im Gegensatz zur alten Schule fand er hier Freunde und in den Ferien wartete stets eine Familie, welche ihn mit Freude empfing. Die Hayes hatten übrigens in seinem vierten Jahr bei der Familie ein weiteres Kind adoptiert. Ein Mädchen namens Sorcha, welche für James wie eine richtige Schwester ist. Sorcha ist ebenfalls eine Nephilim und geht wie James auf das Internat, allerdings ist sie drei Jahre unter ihm.